Flutkatastrophe / Von Helmut Müller Ei Gude, wie?!

Helmut Müller

Eine Flutkatastrophe überrollt Teile von Deutschland und unserer Nachbarländer. Nur Hochwasser gab es im vergangenen Jahrhundert. Bei uns in Hasselroth im Jahre 1981. Heute, im jetzigen Jahrhundert, haben sie eine andere Qualität.

Im Rahmen der Hochwasser in Mitteleuropa war in Deutschland 2002 die Elbe schwer betroffen. Seitdem häufen sie sich. Die Hochwasser in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen in der vergangenen Woche sind eine der schwersten Naturkatastrophen der deutschen Nachkriegsgeschichte. Ja, die Bilder, die wir geliefert bekamen, entsetzten uns alle. Sie erinnerten an Naturkatstrophen in fernen Ländern. „Das ist die schwerste Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg“ oder „Das war wie im Krieg“ waren Aussagen, die die vergangenen Tage immer wieder einmal zu hören waren.

Und in der Tat, neben den vielen Toten, die zu beklagen sind, haben auch viele ihr ganzes Hab und Gut verloren. Jetzt ist zunächst das große Aufräumen angesagt. Die Betroffenen werden das nicht alleine schaffen. Feuerwehren, Technisches Hilfswerk (THW), Bundeswehr, Hilfsdienste wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) oder die Bergwacht, das Deutsche Rote Kreuz (DRK), Malteser Hilfsdienst sowie all die anderen, und nicht zu vergessen die Landes- und die Bundespolizei sowie die vielen Beschäftigten der Kommunen, der Kreis- und Landesverwaltungen sind vor Ort und helfen. Aus ganz Deutschland sind Helfer in die betroffenen Regionen gereist, um zu helfen. In ganz Deutschland sind Menschen und Organisationen dabei, Hilfe für die vom Hochwasser betroffenen Regionen in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und die am Wochenende noch hinzugekommenen Gebiete in Bayern und Sachsen in Form von dringend benötigten Sachspenden zu organisieren. Eingerichtete Spendenkonten bitten um Spenden, für die betroffenen Menschen. Dabei könnten wir alle schon viel länger finanziell etwas tun. Was? Na, werden Sie Fördermitglied Ihrer Feuerwehr vor Ort. Bei mir sind das 18 Euro im Jahr. Oder werden Sie Mitglied in einer Hilfsorganisation. Wir haben da zwei im Angebot, das DRK und den Malteser Hilfsdienst. Letzterer nimmt 35 Euro Jahresbeitrag. Das ist ein Solidaritätsbeitrag schon vor den Katastrophen, denn sie sind immer für uns vor Ort da, wenn wir ihre Hilfe benötigen. Als sei das alles selbstverständlich.

Ja, die Menschen sind auf unsere Hilfe angewiesen. Versicherungen und staatliche Hilfen werden das alleine nicht leisten können, zumal viele gegen Elementarschäden gar nicht versichert sind. Die Narben an Leib und Seele werden von heute auf morgen nicht verheilen. Wie der Wiederaufbau wird das Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte, dauern. Mein besonderes Mitgefühl gilt den Todesopfern und deren Angehörigen. Sie sind unwiederbringlich weg und durch nichts zu ersetzen. Was mich in diesen schlimmen Tagen sehr erfreut hat, ist die große Welle der Hilfsbereitschaft. Deutschland rückt in dieser schweren Stunde zusammen. Das finde ich gut. In der Not zusammen zu stehen ist eine Tugend, auf die wir stolz sein können. Ei Gude, wie!