Ganztagsschulenhelfen Eltern

Landtagsabgeordneter

Die Corona-Pandemie hat uns in den vergangenen Monaten gezeigt wie wichtig verlässliche Bildung und Betreuung für Kinder ist. Das Unterrichten zuhause kam selten auch nur annähernd an das heran, was sonst in der Schule geleistet wird. Der Unterricht in der Schule ist deshalb unverzichtbar. Gerade im Grundschulalter sind Schulen zudem wichtig, um Eltern bei ihrer Erwerbstätigkeit zu unterstützen, damit diese ihre Kinder gut aufgehoben wissen. Was am Vormittag gilt, muss heutzutage genauso auch am Nachmittag gelten.

In Hessen sind zwar knapp die Hälfte der ca. 1100 Grundschulen in einem der Ganztagsprofile. Allerdings bietet nur ein Bruchteil davon all ihren Schülerinnen und Schülern ganztägige Bildung und Betreuung an, schon gar nicht an fünf Tagen in der Woche. Daher begrüße ich das Vorhaben der SPD im Bund, die es ermöglicht nun, circa 3,5 Milliarden Euro Investitionen für den Ausbau der Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder zur Verfügung zu stellen. Damit sollen die Kapazitäten geschaffen werden, um einen Rechtsanspruch auf Ganztag für alle Kinder im Grundschulalter, wie im Koalitionsvertrag zwischen SPD und CDU/CSU vereinbart, ab dem 01. August 2026 stufenweise zu gewährleisten.

Darüber hinaus sieht der Gesetzesentwurf vor, dass der Bund die Länder stufenweise aufsteigend ab 2026 und dauerhaft ab 2030 mit 960 Millionen Euro jährlich bei den Betriebskosten, das heißt vor allem Personalkosten, unterstützt. Denn nur qualifiziertes Personal sichert ab, dass pädagogisch hochwertige Betreuung, Begleitung bei Schul- und Hausaufgaben, die Beteiligung von Vereinen und Freizeitangebote sowie zusätzlicher Unterricht gut miteinander verzahnt werden. Gleichzeitig ist ein gemeinsames Mittagessen eine gute Sache, die das soziale Miteinander der Kinder stärkt, was in unserer heutigen Gesellschaft immer wichtiger wird.

Dieser Ansatz ist richtig und beweist, dass die SPD in der Großen Koalition ihr Wort hält. Schließlich darf Bildungserfolg nicht davon abhängen, ob man zuhause Eltern hat, die helfen können oder die neusten technischen Geräte zur Verfügung stehen. Alle sollen den gleichen Zugang zu guter Bildung haben, vormittags wie nachmittags. Das wäre echte Chancengleichheit.

Durch unser Vorhaben werden Eltern gleich doppelt entlastet. Ganztagsbetreuung erleichtert es ihnen, Beruf und Familie zu vereinbaren. Insbesondere Frauen wird dadurch die Möglichkeit gegeben in das Berufsleben zurückzukehren, was der finanziellen Absicherung von Familien zu Gute kommt. Dies trägt noch dazu bei den Fachkräftenachwuchs vor Ort zu sichern.

Aber alle Arbeit ist noch nicht gemacht. Bisher setzt das Land Hessen bei der Umsetzung auf den Pakt für den Nachmittag, mit dem vielfach Kosten für Eltern verbunden sind. Das liegt daran, dass der „Pakt“ für das Land ein Sparmodell ist und die zur Verfügung gestellten Gelder in der Regel nicht ausreichen. Schulische Bildung sollte allerdings kostenfrei sein. Daran müssen wir noch arbeiten und dürfen die schwarz-grüne Regierungsmehrheit im Landtag nicht aus der Pflicht lassen.