Die Wahl seiner Stellvertreter musste wegen Unklarheiten im Wahlrecht verschoben werden Helmut Ries neuer Parlamentschef

Wechsel in der Hasselrother Gemeindevertretung: Helmut Ries (rechts) ist neuer Parlamentschef, sein Vorgänger Hubertus Peter wurde für den Gemeindevorstand vereidigt. In der Mitte Bürgermeister Matthias Pfeifer. Foto: Ziegert

Helmut Ries (Soziale Wählergemeinschaft/SWG) ist neuer Vorsitzender der Gemeindevertretung Hasselroth. Auf der konstituierenden Sitzung erhielt der Handwerksmeister 21 Ja-Stimmen bei 6 Enthaltungen. „Gerecht und unparteiisch“ wolle er sein neues Amt ausüben, kündigte Ries nach seiner Wahl an.

Hasselroth – Auf seine Stellvertreter muss er allerdings noch etwas warten: Drei Posten sind zu vergeben, vier Kandidaten von SWG, SPD, CDU und FDP wurden nominiert und die 27 Gemeindevertreter sollten jeweils drei Stimmen abgeben, um die neuen „Vize“ zu ermitteln. Doch die Vorlage aus der Gemeindeverwaltung stieß bei der SPD auf Widerstand, berufen wurde sich auf die Hessische Gemeindeordnung, wonach bei Verhältniswahlen jeder Gemeindevertreter nur eine Stimme hat.

Kurios: Stimmt das, wäre auch die Wahl vor für Jahren nicht rechtmäßig verlaufen. Bürgermeister Matthias Pfeifer (SWG) will jetzt den Hessischen Städte- und Gemeindebund zurate zu ziehen. Die Abstimmung soll in der nächsten Sitzung nachgeholt werden.

Gewählt wurde unterdessen der neue ehrenamtliche Gemeindevorstand: 1. Beigeordnete und somit Vize-Bürgermeisterin ist Tanja Friedrich (SWG), außerdem gehören Jasmin Albrecht, Ralf Michalak, Beate Wolf (alle SWG), Hubertus Peter, Heinrich Ost (beide SPD) sowie Klaus Breideband (CDU) diesem Gremium an. Politische Entscheidungen gab es auf der ersten Sitzung auch bereits: Die Gemeindevertretung wird sich nicht in einem Mobilitätsausschuss mit der Verkehrsentwicklung in Hasselroth befassen. „Das Thema ist so wichtig, dass es einen eigenen Ausschuss dafür braucht“, war die Überzeugung von Alexander Heger (SPD), allerdings lehnte die SWG, die über die absolute Mehrheit verfügt, diesen Antrag ab.

„Wir sind immer noch im beschaulichen Hasselroth und keine Großstadt wie Hanau oder Frankfurt“, würde dies laut dem Fraktionsvorsitzenden Thilo Friedrich die Gremienarbeit aufblähen, stattdessen könnten die Verkehrsthemen auf die bereits bestehenden Ausschüsse verteilt werden. Und die werden bald Arbeit bekommen: 17 Architekten haben sich für den Bau der neuen Kindertagesstätte in Neuenhaßlau beworben, bis Mitte Juli will die Gemeindeverwaltung alle Vorarbeiten abgeschlossen haben.

Danach entscheidet die Gemeindevertretung über Bauausführung und weiteres Vorgehen. Die Verkehrssituation rund um den ehemaligen Festplatz in Neuenhaßlau wird dabei ein zentrales Thema sein.

Von Andreas Ziegert