Holzwurm frisst sich durchs Heimatmuseum

Zahlreiche Ausstellungsstück sind bereits befallen. Foto: gn

Während der Corona-Schließung hat ein Holzwurm das Hasselrother Heimatmuseum im Ortsteil Niedermittlau heimgesucht und zahlreiche Ausstellungsstücke zerstört.

Hasselroth – Eventuell sind auch Gebäudeteile betroffen. Der gesamte Schaden ist aktuell noch nicht absehbar. Das 1847 erbaute Gebäude blickt auf eine bewegte Geschichte zurück: Zu Beginn als Schulhaus genutzt, zwischenzeitlich Bürgermeisteramt und Heimstätte für das Rote Kreuz ist dort seit über 30 Jahren inzwischen das Heimatmuseum der Gemeinde Hasselroth. Die Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins haben unzählige Stunden mit der Zusammenstellung der Ausstellungsstücke verbracht.

Zu den besonderen Exponaten zählen der Jagdwagen des letzten Grafen von Isenburg-Meerholz, eine Feuerwehrhanddruckspritze aus dem Jahre 1894 sowie der Totenwagen der ehemaligen Gemeinde Neuenhaßlau. Unter anderem dafür hatte der Verein in Eigenleistung eine Remise an das Hauptgebäude angebaut und genau dort wurde jetzt der Holzwurm entdeckt. Schon jetzt ist absehbar, das einiges nicht mehr zu retten ist, so scheint beispielsweise das Jagdzimmer nahezu komplett zerstört, auch Treppe und Zwischendecke sind sichtbar befallen. Aufgefallen ist der ungebetene Gast erst jetzt, weil das Heimatmuseum seit der Corona-Pandemie geschlossen ist und auch keine Führungen stattfinden konnten. Bei durchgängigem Betrieb wäre möglicherweise ein schnelleres Eingreifen möglich gewesen.

Jetzt sollen zunächst die wertvollsten Exponate gerettet werden. Für Jagd- und Leichenwagen wurden bereits externe Unterstellmöglichkeiten gefunden, die Feuerwehrspritze nimmt die Feuerwehr in Obhut. Der Heimat- und Geschichtsverein hofft, dass noch weitere Bürger ihre Unterstützung anbieten und Ausstellungsstücke aufnehmen. Denn bis der Holzwurm wieder aus dem Heimatmuseum vertrieben sein wird, wird es wohl dauern. Welche konkreten Maßnahmen durchgeführt werden müssen, wird wohl in der nächsten Zeit mit Unterstützung von Experten geklärt werden.

Von Andreas Ziegert