Triathlon-Team aus Bad Orb gekürt

Die Triathlon Frauen des TV Bad Orb sind die Mannschaft des Jahres. Auf dem Foto: Axel Grysczyk, Lea Brand, Antonia Gardeike, Verena Repp und Rainer Gimplinger (von links).

Die Triathlon Frauen des TV Bad Orb sind die Mannschaft des Jahres im Main-Kinzig-Kreis. Die Ehrung fand bei der „Kür der Besten“ der Sparkassen-Sportstiftung in der Kreissparkasse Schlüchtern statt.

Main-Kinzig – Redaktionsleiter Axel Grysczyk von den Gelnhäuser Nachrichten hielt die Laudatio auf die erfolgreichen Triathletinnen, die 2019 den Aufstieg in die Triathlon-Bundesliga geschafft haben. Zur Sportlerin des Jahres ehrte Rainer Gimplinger, Vorstandsvorsitzender der Sparkassensportstiftung, die Boxerin Sarah Bormann von der TG Hanau, Sportler des Jahres wurde der Hanauer Handballer Philipp Ahouansou, der zum Kader der Rhein-Neckar-Löwen in der Handball-Bundesliga gehört.

Die Sparkassen-Sportstiftung Main-Kinzig ehrt seit 35 Jahren in Zusammenarbeit mit den Zeitungen Gelnhäuser Nachrichten, Kinzigtal Nachrichten und Hanauer Anzeiger die besten Sportlerinnen und Sportler sowie die beste Mannschaft im Main-Kinzig-Kreis. Landrat Thorsten Stolz (SPD) freute sich zu Beginn der Veranstaltung, dass im vergangenen Jahr 120 Sportler aus 14 Mannschaften im Main-Kinzig-Kreis bei Deutsche Meisterschaften teilnahmen, um Europa- und Weltmeistertitel und sogar um Olympische Medaillen kämpften, „eine großartige Leistung von diesen Sportlerinnen und Sportlern“. Kritisch merkte er an, dass im Bereich der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga 200 Millionen Euro nur an Spielerberater ausgegeben werden, seiner Meinung nach wäre das Geld zur Förderung des Breitensports besser angelegt.

Von der neunköpfigen Triathlon-Frauenmannschaft des TV Bad Orb waren stellvertretend Verena Repp, Antonia Gardeike und Lea Brand zusammen mit dem sportlichen Leiter Adi Kohr zur „Kür der Besten“ gekommen. Das Team hatte im vergangenen Jahr vor Saisonbeginn in der 2. Bundesliga Süd keine allzu großen Ambitionen, Ziel war es, es in einem der fünf Rennen aufs Podium zu schaffen. Diese Zielsetzung mussten sie aber bereits nach dem ersten Rennen in Darmstadt überdenken. Die Bad Orberinnen überraschten sich selbst zum Saisonauftakt mit Platz eins. „Sie haben an sich geglaubt, sind über sich hinaus gewachsen und haben gezeigt, dass man im Team noch stärker ist“, gratulierte GN-Redaktionsleiter Axel Grysczyk, „dieser Erfolg war ganz offensichtlich Ansporn für die gesamte Mannschaft, sich neue Ziele für die Saison zu setzen: sie wollte oben mitmischen.“

Zum vierten Rennen in Viernheim reiste Bad Orb als Tabellenführer, doch die Mannschaft wurde dort nur Dritter und musste das Team aus Schongau vorbeiziehen lassen. Im letzten Saisonrennen in Baunatal haben sich Verena Repp, Lisa Gerß, Lea Brand, Antonia Gardeike, Mareike Czakert, Dana Wagner, Tina Lucas, Laura Jansen und Tabea Sander als Zweitplatzierte dann aber doch noch den Aufstieg in die Bundesliga gesichert. Für diesen Erfolg war allerdings sehr großer Trainingseifer nötig: Wöchentlich trainierte die Mannschaft zwischen 10 und 20 Stunden und das in drei unterschiedlichen Disziplinen: Schwimmen, Radfahren und Laufen. Eine zusätzliche Stärke liegt auch in der unglaublichen Harmonie der Mannschaft, die immer mit vier Aktiven an den Wettkämpfen teilnimmt, die weiteren Mannschaftsmitglieder feuern während des Wettkampfes lautstark an. Bei einem Etat von etwa 15.000 bis 20.000 Euro für die Bundesligasaison komme der Zuschuss der Sparkassen-Sportstiftung Main-Kinzig in Höhe von 1000 Euro nicht ungelegen, sagte Adi Kohr: „Wir sehen die Bundesliga als Abenteuer.“ Als Ziel nur den Klassenerhalt auszugeben, wäre ihm dann aber doch zu einfach: „Wir wollen über uns hinaus wachsen!“

Sportlerin des Jahres 2019 wurde Sarah Bormann von der TG Hanau. Die Laudation hielt Sportredakteur Thorsten Jung vom Hanauer Anzeiger. Er schilderte ihren relativ schnellen Weg zur absoluten Weltspitze im Frauenboxen (Fliegengewicht). Bormann ist inzwischen ungeschlagene Weltmeisterin bei drei Boxverbänden, der GBU, der WIBF und der WBF (Mai 2019). Vergleiche mit der deutschen Boxweltmeisterin Regina Halmich werden angestellt und ihr Trainer Benjamin Romero glaubt, dass Sarah Bormann schon etwas besser ist. Neben Deutschen Meistertiteln gewann sie bereits sehr viele internationale Meisterschaften, als Profiboxerin (seit 2017) bestritt sie bisher zwölf Kämpfe, die sie alle gewann.

Zum Sportler des Jahres wurde der erst 19 Jahre alte Handballer Philipp Ahouansou gewählt, der schon auf eine tolle Karriere verweisen kann. Laudatorin Yvonne Backhaus-Arnold vom Hanauer Anzeiger schilderte in ihrer Rede den Werdegang und die Eigenschaften des jungen Sportlers. Er begann bei der HSG Hanau mit dem Handballspiel, wobei schon in seiner Jugendzeit auch Profi-Vereine auf ihn aufmerksam wurden. Inzwischen ist der 2,03 Meter große Spieler Mitglied im Kader der Rhein-Neckar-Löwen. Mit der Jugend-Nationalmannschaft gewann er im Jahr 2019 die U19-Vizeweltmeisterschaft. Er besucht das Internat in Kronau, um dort neben dem Sport auch noch sein Abitur zu erlangen. So sorgt er schon einmal für die „Zeit danach“ vor.

dik

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