Der Pumuckl / Von Helmut Müller Ei Gude, wie?

Helmut Müller

Lange ist es her, aber die Figur ist nach wie vor bekannt und beliebt. Ich spreche von dem rothaarigen Kobold Pumuckl. Und so fängt die Geschichte an: Ein Kobold bleibt am Leimtopf kleben und wird sichtbar! So beginnt die Freundschaft zwischen Schreinermeister Eder und Pumuckl. Nur Meister Eder kann den Kobold sehen, der, sobald andere in die Werkstatt kommen, unsichtbar wird. Und so glaubt niemand Eder, wenn er von seinem Kobold erzählt, da ihn ja außer ihm niemand sehen kann. Pumuckl reimt sehr gerne und meint: „Was sich reimt, ist gut!“ So sind die Geschichten längst Kult geworden.

Zu Beginn einer jeden Folge der Serie „Meister Eder und sein Pumuckl“ singt der Kobold das Pumuckl Titellied: „Pumuckl neckt, Pumuckl versteckt vor niemandem was weg. Oh, das reimt sich ja und was sich reimt, ist gut. Hurra, hurra der Kobold mit dem roten Haar, hurra, hurra, der Pumuckl ist da…“ Er liebt „Schokoladenpuddeling“ und ist rund um die Uhr zu frechen Sprüchen und Streichen aufgelegt: Der Kobold, der so gern „neckt“ und „versteckt“, hat Generationen von Kindern, und auch mich, begeistert und seine Schöpferin Ellis Kaut berühmt gemacht. Elisabeth „Ellis“ Kaut, die am 17. November vor Hundert Jahren in Stuttgart geboren wurde und am 24. September 2015 in Fürstenfeldbruck starb, war eine deutsche Kinderbuchautorin.

1962 erfand sie die Figur des Pumuckl, der bei Schreinermeister Eder allerlei Spuk in dessen Werkstatt treibt. Zunächst 1962 als Hörspiel vom Bayerischen Rundfunk gesendet, fanden die Pumuckl-Geschichten bei Kindern auch als Buch, Schallplatten, Kassetten, CD oder DVD und als Fernsehserie Anklang. Insgesamt entstanden rund 100 Geschichten, in denen Pumuckl für Aufregung und Verwicklungen zuständig ist. Die 52-teilige Fernsehserie, von 1979 bis 1988 in der ARD zu sehen und vom Bayerischen Rundfunk produziert, sowie die Hörspielreihe mit Alfred Pongratz und später mit Gustl Bayrhammer als Meister Eder. Bayrhammer war ein bekannter bayerischer Volksschauspieler aus München, der mit vollem Namen Adolf Gustav Rupprecht Maximilian „Gustl“ Bayrhammer hieß.

Nach dem Ende der Dreharbeiten setzte sich Bayrhammer erfolglos gegen den Abriss von Altstadthäusern des Münchner Stadtviertels Lehel ein, zu denen auch die Kulisse der Schreinerwerkstatt in einem Hinterhof der Widenmayerstraße 2 gehörte. Und Hans Clarin, der Pumuckl seine unverwechselbare Stimme lieh und 2002 selbst den Erben und Cousin des Meister Eder spielte, sorgte für bundesweite Bekanntheit der Figur. Hans Clarin war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher, der mit bürgerlichem Namen Hans Joachim Schmid hieß und aus Wilhelmshaven stammte. Einem breiten Publikum wurde Clarin in den 1960er-Jahren als deutscher Synchronsprecher des Kookie (Edward Byrnes) in der erfolgreichen amerikanischen Fernsehserie „77 Sunset Strip“ bekannt. Die Figur des Pumuckl wurde von Barbara von Johnson gezeichnet. Wie Ellis Kaut in der Sendung „Montagsmaler“ am 22. November 1983 selbst erklärte, war „Pumuckl“ der ihr von ihrem Mann gegebene Spitzname. Im oberbayerischen Ohlstadt entstand sogar ein Pumuckl Museum. Alle Folgen von „Meister Eder und sein Pumuckl“ sind sonntagvormittags im BR Fernsehen, im Livestream und nach Ausstrahlung in der BR Mediathek zu sehen. Ei Gude, wie!