Kreiswerke erhöhen Wasserpreise

Die 36 000 Kunden der Kreiswerke Main-Kinzig müssen sich auf höhere Preise für Trinkwasser einstellen. Archivfoto: dpa

Main-Kinzig-Kreis – Zum 1. Mai dieses Jahres erhöhen die Kreiswerke Main-Kinzig ihre Trinkwasserpreise, wie das Unternehmen in einer Presseinformation mitteilt.

Einerseits seien die Kosten für Tiefbau und Material sowie für Löhne und Dienstleistungen stark gestiegen. Dazu belasteten deutlich höhere Zinsen die Finanzierung von Investitionen zusätzlich, heißt es zur Begründung. Aber auch Preissteigerungen im Trinkwasserbezug von Partnerlieferanten und nicht zuletzt das hohe Niveau der Energiepreise für den Betrieb der Versorgungsanlagen führt das Unternehmen als Kostentreiber an. Die Kreiswerke haben rund 36 000 Kunden, die dieser Tage per Post über die Preisanpassung informiert werden.

Welche Auswirkungen die Preiserhöhung hat, veranschaulicht der Regionalversorger an einem Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 150 Kubikmetern Trinkwasser. Dieser zahlt im Jahr 2024 insgesamt 23,28 Euro brutto mehr. Das entspricht einer Erhöhung um 4,3 Prozent.

Im Jahr 2022 hatten die Kreiswerke ihr Wasserpreissystem reformiert. Das System basiert auf drei Komponenten: Trinkwasser-Mengenpreis, Vorhaltepreis und Leistungspreis. Dies ermögliche es, die regionale Wasserversorgung auch nachhaltig sicherstellen und die Kostensteigerungen gerechter auf die einzelnen Konsumenten verteilen zu können. „An dieser Aufteilung halten wir fest, das System hat sich bewährt und als zukunftsfähig erwiesen“, so Oliver Habekost, Geschäftsführer der Kreiswerke Main-Kinzig. „Es beinhaltet den Anreiz, achtsamer mit der Ressource Trinkwasser umzugehen und durch Wassereinsparungen in eine niedrigere Leistungsklasse zu fallen.“ Die Kreiswerke wollen „langfristig und nachhaltig die regionale Wasserversorgung für gut 130 000 Menschen im Main-Kinzig-Kreis sicherstellen“. Insgesamt leiten die Kreiswerke jedes Jahr sechs Millionen Kubikmeter Trinkwasser über ein 1100 Kilometer langes Rohrnetz an die Haushalte. Fünf Wasserwerke mit insgesamt 33 Förderbrunnen, ein Quellwasserwerk mit zehn Quellen sowie 17 Hochbehälter, in denen das Wasser zwischengespeichert wird, sind für die Versorgung notwendig.

Für den Betrieb dieser Anlagen, die ein Gebiet von knapp 250 Quadratkilometern bedienen, sind jedes Jahr rund 2,7 Millionen Kilowattstunden Strom erforderlich – „für uns ein erheblicher Kostenblock. Insgesamt kann man sagen, dass die Größe unseres Versorgungsgebiets automatisch höhere Investitionen nach sich zieht“, erklärt Oliver Habekost weiter. Neben den regelmäßigen Aufwendungen für den Netzerhalt seien dauerhafte Investitionen in die Zukunft der Wasserversorgung erforderlich. So investierten die Kreiswerke nach eigenen Angaben in den Ausbau ihrer Versorgungsanlagen jährlich bis zu acht Millionen Euro.   cs.