Markttreiben auf fünf Plätzen

So sommerlich wird es im März bestimmt noch nicht werden: Dennoch werden beim Barbarossamarkt in Gelnhausen wieder viele Besucher erwartet. Archivfoto: Andreas Euler

Der 32. Gelnhäuser Barbarossamarkt findet in diesem Jahr vom 10. bis 13. März statt. Das Markttreiben verteilt sich auf fünf Plätze, neu ist, dass der Mittelaltermarkt seinen Standort auf dem Untermarkt finden wird.

Gelnhausen – Beibehalten wird der verkaufsoffene Sonntag, an dem in der Innenstadt zwischen 12 und 18 Uhr die Geschäfte zu einem Besuch einladen. Am Montag gibt es Sonderpreise für Familien. Und auch die Eröffnung wird am Samstag um 11 Uhr einen anderen Charakter bekommen.

Die Stimmung im Rahmen der Pressekonferenz zur Ankündigung des Geschehens ist gelöst: Wie Petra Schmitt, Geschäftsführerin des Stadtmarketing Gelnhausen, erläutert, wurde das Fest wieder auf seinen ursprünglichen Termin im März verlegt. „Es ist toll, dass wir die Veranstaltung wieder frei planen können“, freut sie sich auf eine Veranstaltung ohne Covid-Vorschriften. Schausteller aus ganz Deutschland seien vertreten. „Das zeigt, wie wichtig der Standort Gelnhausen ist.“

Los geht es am Freitag um 16 Uhr – dann öffnen die Stände und Fahrgeschäfte auf Ober- und Untermarkt und entlang eines Rundgangs in der Unterstadt, der vom Ziegelhaus durch die Seestraße zu Bleiche und Escher und im Bogen wieder zurück Richtung Altstadt führt. Zwischen 100 und 120 Verträgen mit Anbietern seien versandt worden, täglich ergäben sich noch Änderungen.

Neu ist, dass am Samstag um 11 Uhr eine offizielle Eröffnungsfeier am Riesenrad am Obermarkt stattfindet, zu der ein Fassbieranstich mit drei Persönlichkeiten aus Gelnhausen gehört. Zudem gibt es ein Konzert im Riesenrad, das vom Balkon des Rathauses aus dirigiert wird. Die drei Musiker vom Fanfarenzug Gelnhausen, die unter Höhenangst leiden, dürfen vor dem Riesenrad spielen, die übrigen sind in den Gondeln verteilt.

Ringsum auf dem Obermarkt befindet sich eine Gastromeile, an der altbekannte Anbieter mit Neulingen um die Gunst der Gäste wetteifern werden. Neu ist etwa der Stand mit Hessen-Tapas aus Rodgau, die „Klöße-Manufaktur“ aus Alzenau, die erstmals überhaupt einen Marktstand beschickt, Wein von der Spezerei in Bad Soden-Salmünster, eine Kaffeerösterei mit Schaurösterei und eine Bäckerei mit Süßem und Herzhaftem. Und auf dem Obermarkt finden zudem ein Kinderkarussell und ein Kettenflieger Platz.

Weil Schmitt „den Untermarkt zu schade“ findet, um nur drüber zu laufen, wird erstmals der Mittelaltermarkt auf dem Untermarkt stattfinden. Hier trennen sich Gastro- und Händlermeile entlang der Fassaden und der Sattelmauer. „Wir haben mehr Anfragen als Stände“, freut sich Schmitt über die positive Resonanz.

Die Verbindung zur Unterstadt über die Schmidtgasse wird – einer alten Tradition zufolge – mit Fähnchen geschmückt, zu denen Bürgermeister Daniel Glöckner noch während der Pressekonferenz im Chat mit seiner Mutter die Geschichte ergründet: Die Wimpel werden im Gelnhäuser Volksmund auch „Worschtfettfähnchen“ genannt – mutmaßlich, weil sie der früheren Verpackung des Wurstfetts in dreieckigen Tütchen so ähneln.

Der Rundgang in der Unterstadt, bei dem erstmals die Seestraße aus Platz- und Sicherheitsgründen nur einseitig mit Ständen bestückt wird, bietet eine Kombination aus Gastro- und Handelsständen -– und außergewöhnlichen Fahrgeschäften. Das Laufgeschäft „Outback“ mit Klettern, Abenteuer- und Eventcharakter kommt erstmals nach Gelnhausen, der Taumler, die Berg- und Talbahn, der Autoscooter gehören auch dazu. Und am Montag gibt es für all die, die sich in den Einzelhandelsgeschäften den entsprechenden Flyer mit dem Familienticket sichern, zwischen 14 und 18 Uhr Fahrten mit den Karussells und Fahrgeschäften für nur zwei Euro.

Möglich wird all das, so Schmitt, aufgrund der vielen Arbeit von Beatrix Moritz (Assistentin der Geschäftsleitung), aber auch dank der „tollen Unterstützung vom Schaustellerverband“ und dank der Sponsoren. Dem kann Peter Roie vom Schaustellerverband Frankfurt Rhein-Main nur zustimmen: „Es ist phänomenal, wie hier eine Familienstruktur entstanden ist. Die hiesige Wertschätzung ist nicht selbstverständlich“, freut er sich auf das bevorstehende Fest. Und darüber, dass mit den Stadtwerken vereinbart werden konnte, dass weiterhin die Strompreise der vergangenen Jahre gelten. Begeistert ist auch Marktmeister Ludwig Levy, der lobt: „Hier läuft alles menschlich ab auf kurzen, kleinen Wegen.“

VON ANDREA EULER