Mehr Fokus auf ländlichen Raum

Carsten Kauck

Die Stärkung des ländlichen Raumes noch mehr in den Fokus der zukünftigen Kreispolitik stellen, das ist die Forderung der Freien Wähler Main-Kinzig. Gerade während der Corona-Pandemie zeigt der ländliche Raum seine Stärken für die Bevölkerung im Main-Kinzig-Kreis. Die Menschen, die im Kinzigtal, Vogelsberg oder im Spessart leben, aber auch die Menschen in den städtischen Bereichen finden im ländlichen Raum die dringend benötigte Erholung.

Politisch bedeutet dies für die Freien Wähler weiterhin die Finanzkraft der Städte und Gemeinden im Landkreis zu stärken. Die von der Kreiskoalition nach langjährigem Fordern der Freien Wähler-Kreistagsfraktion nun endlich vorgenommene Senkung der Kreisumlage ist der richtige Schritt dahin. Die Kommunen wissen selbst am besten, was ihre Bürgerinnen und Bürger vor Ort benötigen und was ihre Städte und Gemeinden lebenswert macht. Dazu ist es wichtig, diesen für die entsprechenden Investitionen die nötigen finanziellen Spielräume zu lassen beziehungsweise diese zu schaffen.

Weiterhin gilt es, die Förderprogramme des Main-Kinzig-Kreises auszuweiten und auf Landes- und Bundesförderprogramme einzuwirken. Viel zu oft gehen in den Augen der Freien Wähler die vom Land oder Bund aufgelegten Förderprogramme an den tatsächlichen Ansprüchen oder Vorstellungen der Städte und Gemeinden vorbei. Es existiert kein Förderprogramm, welches nicht mit der Auflage verbunden ist, einen signifikanten Mehrwert für die Kommune zu schaffen. Dieser von oben verordnete Mehrwert bedeutet jedoch fast immer ein mehr an Kosten für das einzelne Projekt, oftmals verbunden mit der Schaffung von Anlagen, die nicht wirklich benötigt werden und die weitere, jährliche, Unterhaltskosten nach sich ziehen.

Förderprogramme, die den erheblichen Sanierungsstau in den Städten und Gemeinden im Bereich der kommunalen Liegenschaften wie Kindergärten, Sport- und Stadthallen, Bürgerhäusern, Schwimmbädern, Vereinsheimen, Feuerwehrgerätehäusern oder aber der in kommunaler Hand befindlichen Verkehrsinfrastruktur aufgreifen, sucht man vergebens.

Erfreulicherweise kam es in immer mehr ländlichen Kommunen zu einer Aufstockung des Betreuungsangebotes in Kindertagesstätten. Während man noch vor einigen Jahren von einer Überalterung des ländlichen Raumes sprach, setzt hier nun eine Trendwende ein. Junge Paare und junge Familien zieht es in die ländlich gelegenen Städte und Gemeinden. Die Möglichkeit des Arbeitens von Zuhause dank schnellem Internet im Main-Kinzig-Kreis zeigt seine Wirkung. Für die jeweiligen Kommunen bedeutet die Schaffung neuer Betreuungsplätze in den Kindertagesstätten jedes Mal eine finanzielle Kraftanstrengung, der sie oft alleine nicht gewachsen sind. Hier wünschen sich die Freien Wähler eine deutliche Aufstockung der Investitionsprogramme zum Bau von Kindertagesstätten.

Wie viele Städter sehen auch die Freien Wähler den ländlichen Raum und somit den Großteil des Main-Kinzig-Kreises als das zentrale Naherholungsgebiet vor den Toren Frankfurts. Gerade im zurückliegenden Corona-Jahr war es nicht selten das Fahrrad, zu dem sowohl die Einheimischen wie auch die Ausflügler aus dem Rhein-Main-Gebiet griffen, um ihre Freizeit zu gestalten. Hier fordern die Freien Wähler, endlich mit dem von der Kreisspitze oft versprochenen Ausbau des Radwegenetzes im Main-Kinzig-Kreis zu beginnen.