Beschlossener Nahverkehrsplan soll ÖPNV im Main-Kinzig-Kreis zukunftsfähig machen Neue Linien, kürzere Takte

Mit dem neuen Nahverkehrsplan soll es im Öffentlichen Personennahverkehr im Main-Kinzig-Kreis runder laufen. Foto: PM

Mit dem Beschluss der Neuaufstellung des Nahverkehrsplans (NVP) für den Main-Kinzig-Kreis hat der Kreistag die Weichen für einen umfangreichen Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und ergänzender Mobilitätsangebote im Kreisgebiet gestellt.

Main-Kinzig-Kreis –In einer aktuellen Mitteilung ordnet Kreisbeigeordneter und Verkehrsdezernent Winfried Ottmann (CDU) die Bedeutung des Beschlusses ein: „Mit dem Nahverkehrsplan schaffen wir die Grundlage für eine moderne und zukunftsfähige Mobilität im Main-Kinzig-Kreis. Der Ausbau des ÖPNV ist ein wichtiger Baustein für den Klimaschutz und die Steigerung der Lebensqualität unserer Bürgerinnen und Bürger. Gleichzeitig stärken wir die Standortqualität für Unternehmen und den Tourismus.“

Der Geschäftsführer der Kreisverkehrsgesellschaft Rüdiger Krenkel erklärt: „Die Umsetzung der geplanten Maßnahmen erfolgt gestaffelt im Zeitraum von 2024 bis 2028, abhängig von den Vergabezeiträumen der einzelnen Linienbündel sowie unter dem Vorbehalt der generellen Finanzierbarkeit aus Sicht der Gesamtfinanzen des Kreises.“ Zu den Maßnahmen zählen unter anderem:

Der NVP sieht den Ausbau bestehender Verbindungen sowie die Einführung neuer Strecken vor.  Die Taktfrequenzen sollen erhöht werden.  Besonderes soll auf die barrierefreie Gestaltung der öffentlichen Verkehrsmittel und Haltestellen gemäß den Kriterien zur Priorisierung des barrierefreien Haltestellenausbaus geachtet werden.

Im Rahmen der Umsetzung der Europäischen Vorgaben sowie der nationalen Gesetzgebung werden schrittweise umweltfreundliche und emissionsarme Fahrzeuge eingesetzt, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und die Luftqualität zu verbessern.

Die KVG nennt konkrete Beispiele: Die Linie MKK-30 wird von Erlensee nach Hanau verlängert. Mit dem zusätzlichen Fahrtenangebot der Buslinie MKK-30, die Bruchköbel mit Erlensee verbindet, wird auf die positive Nachfragesteigerung auf der Relation zwischen Erlensee und Hanau reagiert. Bislang müssen Fahrgäste nach Hanau in Erlensee am Limeskreisel in die Expressbusse der Linien X93 und X94 umsteigen. Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2023 entfällt dieser Umsteigezwang und die lokale Buslinie MKK-30 wird mit allen Fahrten bis Hanau Hauptbahnhof verlängert. Der Bus wird Montag bis Freitag tagsüber alle 60 Minuten verkehren, während der Hauptverkehrszeiten zwischen Fliegerhorst und Hanau sogar alle 30 Minuten. Zusammen mit den Expressbuslinien X93 und X94 ergibt dies in der Hauptverkehrszeit einen 15-Minuten-Takt.

Die Buslinie MKK-81 verbindet Wächtersbach mit Bad Orb. Zur Verbesserung der Pünktlichkeit und Anschlusssicherheit werden die Fahrzeiten angepasst. Auch auf dieser Linie sind stetige Fahrgastzuwächse zu verzeichnen, sodass künftig mehr Fahrten mit Gelenkbussen angeboten werden. Am Wochenende wird das Angebot tagsüber mit zusätzlichen Fahrten verdichtet, sodass Bad Orb künftig auch auf die Züge von und nach Fulda ausgerichtet sein wird.

Zum Fahrplanwechsel 2023/2024 soll eine neue Buslinie eingeführt werden. Diese zunächst als Planungslinie MKK-86 bezeichnete neue, kreisüberschreitende Buslinie wird die beiden Kurstandorte Bad Orb und Bad Soden direkt und umsteigefrei miteinander verbinden und weiter über Jossgrund und Flörsbachtal in den Nachbarlandkreis Main-Spessart verkehren. In Partenstein bestehen am Bahnhof Anschlüsse zum Main-Spessart-Express aus/in Richtung Lohr und Würzburg. Die neue Buslinie soll vor allem Kurgäste, Radtouristen oder Wanderer ansprechen.

Zur Stärkung des Fahrradtourismus ist vorgesehen, ab Frühjahr 2024 auf relevanten Buslinien eine verbesserte Fahrradmitnahmemöglichkeit anzubieten. Auf den Linien MKK-81, MKK-82, MKK-83 und später MKK-86 werden dann in der Saison von April bis Oktober die Busse mit Heckgepäckträgern verkehren.

Hierdurch ist eine Anreise mit der Bahn und Umstieg in Wächtersbach auf die Busse zu den Zielen im Spessart möglich und verbessert die Erreichbarkeit des Spessarts für den Fahrradtourismus mit den Verkehrsmitteln im Umweltverbund.

Der Main-Kinzig-Kreis sei sich seiner Verantwortung bewusst, seinen Bürgerinnen und Bürgern in Zukunft eine nachhaltige Mobilität zu bieten, so Verkehrsdezernent Ottmann. Hierzu beabsichtige der Kreis, seine finanziellen Mittel für die Umsetzung der geplanten Maßnahmen vorbehaltlich der Finanzierbarkeit deutlich aufzustocken.  jow

Infos im Internet: Der Bericht zum NVP steht unter www.mobil-zukunft-mkk.de sowie auf der KVG-Website www.kvg-main-kinzig.de zum Download.