Nisthilfe für Störche in Hailer aufgestellt

Mit einem Bagger wird der zehn Meter hohe Stahlmast für den Storch aufgestellt. Foto: Sven-Oliver Schnorr, DB AG

Die Deutsche Bahn hat Ende Februar einen rund zehn Meter hohen Mast in der Hailerer Aue aufgestellt. Der Mast ist als Nisthilfe für Störche gedacht und hat dafür einen Aufbau aus Holz.

Gelnhausen – Die Nisthilfe ist als Ersatz für ein Storchennest am Bahnhof Hailer-Meerholz gedacht, das im kommenden Herbst entfernt werden soll, da für den Ausbau der Kinzigtalbahn die Oberleitungsmasten im Bereich des Bahnhofs Hailer-Meerholz ersetzt werden müssen.

Vor gut zwei Wochen war das Storchennest von der DB bereits einmal entfernt worden. Allerdings baute der aus dem Winterquartier zurückgekehrte Storch innerhalb weniger Tage und noch bevor die Schutzhaube auf den Oberleitungsmast montiert werden konnte ein neues Nest. Da auch das Storchenweibchen bereits zurückgekehrt ist, wurde der Abbau des Nestes auf Herbst verschoben. Im Herbst wird dann eine Schutzhaube angebracht, die einen erneuten Nestbau im nächsten Frühjahr durch die sehr ortsverbundenen Störche verhindert.

Das Vorgehen ist mit Naturschutzbehörden sowie lokalen Vogel- und Naturschutzverbänden abgestimmt. Die hölzerne Brutplattform auf dem Stahlmast hat das Jugendhilfezentrum Don Bosco Sannerz in Sinntal gebaut. Die meisten Brutplattformen im Kinzigtal stammen von dort.

Den neuen Standort hatte Bahn-Umweltexpertin Dr. Katja Fuhr-Boßdorf mit dem regionalen Storchenexperten Werner Peter, den Naturschützern Werner Köhler (Naturschutzgruppe Gelnhausen) und Bodo Delhey (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, BUND) sowie den Behörden abgestimmt.

Eine nahe Lösung auf einem Grundstück der Bahn schied aus, da dort viele Bürgerinnen und Bürger ihre Hunde ausführen. Vor Hunden und Menschen flüchten Störche.

Deswegen wurde ein Standort in der Hailerer Aue bevorzugt, mitten auf einer Wiese fernab von Spaziergängern. Der neue Nistplatz wurde bereits von Störchen angeflogen und Storchexperte Werner ist sich sicher: „In wenigen Wochen werden dort Störche nisten, wenn die Jungvögel zurückkommen und erstmals ein Nest bauen.“ Herr Werner und Herr Delhey vom BUND bedankten sich ausdrücklich bei der Bahn für die vorbildliche Zusammenarbeit. Bahnexpertin Dr. Fuhr-Boßdorf bedankte sich für die Unterstützung durch die örtlichen Naturschutzverbände und ergänzte: „In der Nähe wird die Bahn noch in diesem Jahr einen Rastvogelteich als weitere Ausgleichsmaßnahmen einrichten. Darin werden die Störche Nahrung finden.“ gn