A66: Lkw kracht in Wohnmobil voller Drogen

Das Wohnmobil wurde bei dem Unfall komplett zerstört, der Fahrer wie durch ein Wunder nur leicht verletzt. Auf der A66 lagen danach jede Menge Drogen. Foto: Ziegert

Das lief im wahrsten Sinne des Wortes „einfach sch....“. Zu einem kuriosen Verkehrsunfall ist am Dienstagmorgen die Langenselbolder Autobahnpolizei hinzugerufen worden.

Bad Orb – Gegen 11 Uhr ging auf der Wache die Meldung ein, dass in Richtung Fulda, Höhe der Ausfahrt Bad Orb/Wächtersbach ein Lastwagen auf ein Wohnmobil aufgefahren sei. Allerdings würden nun ganz viele Drogen auf der Straße herumliegen.

Wie sich herausstellte, stoppte der Fahrer des Wohnmobils mit Berliner Kennzeichen sein Fahrzeug auf der Standspur, weil er dringend „mal groß musste“ und sich daher für einen Moment auf die Toilette zurückzog. Ein ankommender LKW-Fahrer schätzte die Situation offensichtlich falsch ein und streifte mit Wucht das Heck des Camping-Fahrzeugs. Dabei wurde die Außenwand aufgerissen und eine größere Menge Marihuana verteilte sich auf der Fahrbahn.

Die Polizei hat insgesamt 135 Kilogramm Marihuana sichergestellt. Nach Auskunft der Ermittler könnte ursprünglich sogar noch etwas mehr Rauschgift in dem Wohnmobil transportiert worden sein, denn nach dem Crash platzten einige Tüten auf und ein geringer Teil Gras wurde „vom Winde verweht“ beziehungsweise war nicht mehr auffindbar.

Während der Brummi-Fahrer unverletzt blieb, kamen sowohl der Fahrer, als auch die Beifahrerin des Campers leicht verletzt in Krankenhäuser. Im Gegensatz zu dem Berliner Fahrzeughalter, der bereits wegen Drogendelikten polizeibekannt ist, lagen über den 67 Jahre alten Fahrer und die 40 Jahre alte Beifahrerin bislang keine Erkenntnisse vor. Jetzt müssen sich beide allerdings mit dem Vorwurf der illegalen Einfuhr von Drogen auseinandersetzen

Die Herkunft der Drogen gilt es nun allerdings zu klären, weshalb das Hanauer Fachkommissariat hinzugerufen wurde. Ganz offensichtlich war das Rauschgift in dem Wohnmobil versteckt. Um die Autobahn wieder „drogenfrei“ zu bekommen, wurden Kräfte der Bereitschaftspolizei zur Unterstützung hinzugerufen. Der Verkehr wurde über den linken Fahrstreifen an der Einsatzstelle vorbeigeleitet.

Kurios: Das Wohnmobil war so überladen, dass der 67-Jährige, der aufgrund seiner zahlreichen Einreisestempel im Pass als weit gereister Weltenbummler bezeichnet werden kann, keinen „ausreichenden“ Führerschein hatte. Mit seiner Fahrerlaubnis durfte er nur Fahrzeuge bis maximal 3,5 Tonnen fahren; sein Camper lag aufgrund der außergewöhnlichen Ladung darüber. Angesichts der außergewöhnlich großen Menge an transportierten Drogen dürfte das „Fahren ohne Fahrerlaubnis“ bei der Strafzumessung allerdings keine allzu große Rolle mehr spielen. gn