Geschenke kaufen / Von Helmut Müller Ei Gude, wie?

Helmut Müller

Haben Sie schon alle Weihnachtsgeschenke für ihre Lieben gekauft? Oder sind Sie ein Weihnachtsgeschenkverweigerer? Kaufen Sie noch mit den Füßen ein oder erledigen Sie die Einkäufe via Internet von zuhause? Das hat auch seinen Reiz. Die Geschäfte sind rund um die Uhr geöffnet. Du bekommst die Ware nach Hause geliefert. Nachteil ist, du kannst die Ware nicht ansehen und angreifen. Du solltest daheim sein, wenn der Paketbote kommt.

Also ich schau’, wer ausliefert. Ich akzeptiere nicht jeden Lieferer und ja, es gibt unter den schlechten auch einen, der trotzdem zuverlässig ist. Das ist mein Favorit. Ich will hier aber keine Reklame machen, zumal das auch von Personen abhängig ist. Die Paketboten haben gerade Hochkonjunktur. Da gäbe es viel zu meckern. Die schlechte Bezahlung, die Arbeitsbedingungen und und und… Aber auch die Umweltverschmutzung durch die vielen Zustellfahrzeuge wäre zu erwähnen. Auf der anderen Seite, wenn wir wieder mit den Füßen einkaufen würden, würden wir bestimmt mit dem Auto zu den Geschäften fahren. Natürlich jeder für sich. Wo kämen wir hin, wenn da noch jemand mitfahren würde? Da müssten wir warten und Umwege machen. Das geht gar nicht.

Eine Ausnahme könnte der mitfahrende Ehemann sein. Der hätte dann den Stress des Autofahrens und der Parkplatzsuche. Außerdem könnte der dann all die schönen Pakete schleppen. Du hättest dann freie Hände. Und wenn du dann noch seine Scheckkarte hast, ist das persönliche Wohlempfinden perfekt. Beim Schmuckkauf darf er dann auch ein Kaffee-Päuschen im nahen Café machen. Die Innenstädte wären belebt und die Geschäfte der Geschäfte gingen gut. Auch die Cafés und Restaurants gingen nicht leer aus. Leider gibt es das gesunde Mittelmaß nicht oder selten. Warum? Weil wir alle die gleiche Idee zur gleichen Zeit hätten. Das Verkehrschaos wäre vorprogrammiert. Verstopfte Straßen, Parkplatzmangel, Gedrängel auf den Gehweg und Fußgängerzonen und zu guter Letzt Stress im Geschäft. Erst ist keine Verkäuferin frei und dann schnappt dir noch jemand vor der Nase dein Geschenk weg. So ein Pech aber auch. Extra in die Stadt gefahren und dann so was! Wären da nicht Geschenkgutscheine eine Alternative? Sie wären es. Wenn beide, Schenker und Beschenkter, es akzeptieren könnten. Also für mich sind Geschenke was persönliches, ich hab es nicht so mit dem Gutschein. Außerdem sieht der Beschenkte, was du ihm wert bist. Aber immer noch besser als eine Krawatte, die nicht gefällt, oder?

Ein Geschenkgutschein sollte aber auch eingelöst werden. Es soll Menschen geben, die so was verpennen. Ja, Geschenke kaufen kann schwere Arbeit sein, kostet Zeit, Geld und Nerven. Dabei gilt: Zeit ist relativ, Geld hast du oder die Bank leiht es dir und Nerven sind das geringste Problem, da muss man durch. Wenn also alle drei Voraussetzungen vorhanden sind und der Wille, seine Lieben zu beschenken, dann gibt es nur eine Lösung: Kaufen, kaufen, kaufen.

Wenn es dir selber noch Freude bereitet, ist doch alles in Ordnung. Wenn ihr dann noch den Anlass nicht vergesst, werdet ihr auch euren inneren Frieden finden. Darauf sollte es ankommen. Ei Gude, wie!