Gesetzesänderung für bessere Schulen

Bettina Müller (SPD)

Wenn es um Schule und Bildung geht, dann ist das bislang die Sache der Länder und nicht des Bundes. Das sage nicht ich, sondern das regelt das sogenannte Kooperationsverbot. Vergangene Woche haben wir im Bundestag den Grundstein dafür gelegt, das der Bund in Zukunft besser in die Schulen investieren könnte. Wir haben eine Grundgesetzänderung auf den Weg gebracht, die das Kooperationsverbot weiter aufweicht und der Bund mehr investieren darf in die digitale Ausstattung von Schulen, den Nahverkehr und sozialen Wohnungsbau. Leider haben die Bundesländer im Bundesrat zunächst geschlossen dagegen gestimmt. Nun muss ein Vermittlungsausschuss sich darum kümmern.

Der Bund will allen Ländern, Landkreisen, Städten und Gemeinden Finanzhilfen zur Modernisierung der Schulen zur Verfügung stellen. Wir wollen vor allem die Schulen besser mit digitaler Technik ausstatten, zum Beispiel mit Wlan oder Tablets. Aber auch die Lehrkräfte wollen wir im Umgang mit der digitalen Technik besser schulen. Insgesamt stellen wir 5 Milliarden Euro zur Verfügung.

Allen voran Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier hat sich gegen die Grundgesetzänderung ausgesprochen. Er befürchtet zum einen, dass der Bund sich zu sehr in die Bildung einmischt. Ich bin mir nicht sicher, ob sich die Länder eine solche Einstellung überhaupt leisten können. Zum anderen kritisiert er unseren Beschluss, wonach für gemeinsame Projekte in der Bildungspolitik ab 2020 die Hälfte der Kosten von den Ländern getragen werden muss. Darüber kann man diskutieren, aber solange die Länder in Sachen Bildung das Sagen haben, sollten sie auch entsprechend investieren. Abgesehen davon kommt diese Kritik ausgerechnet von einem reichen Land wie Hessen.

Ich werbe ausdrücklich dafür, der Grundgesetzänderung zuzustimmen, das Kooperationsverbot weiter aufzuweichen, Investitionen des Bundes in die Bildung weitestgehend zu ermöglichen und damit die Bildungs- und Lebensverhältnisse zu verbessern. Deutschland kann sich einen weiteren Investitionsstau in den Schulen nicht leisten.