Michael Lik hat sich seinen Traum erfüllt

Der Sportler des Jahres: Michael Lik. Fotos: dik

Main-Kinzig – Die Leserinnen und Leser der Gelnhäuser Nachrichten haben den Triathleten Michael Lik zum Sportler des Jahres 2019 gekürt.

Der Traum eines jeden (Amateur-) Triathleten ist es, einmal beim „Ironman“ auf Hawaii zu starten. Dabei gilt es folgende Strecken zu überwinden: 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,195 km Laufen. In der Altersklasse 40 - 44 Jahre, in der Michael Lik in Barcelona startete, liegt die Qualifikationszeit bei 9:15:17, die er als Sieger in seiner Altersklasse mit 8:41:53 deutlich unterbot.

Unmittelbar nach der Bekanntgabe der Qualifizierten in Barcelona musste sich Michael Lik entscheiden, ob er am Ironman auf Hawaii teilnehmen möchte. Neben seiner Zusage waren auch sofort 1000 US-Dollar fällig, die zunächst einmal als Auslage für das gesamte Anmeldeverfahren zu zahlen waren. Für den in Altenhaßlau wohnenden Leichtathlet war dies keine Frage. Seinen Traum hatte er sich mit einer hervorragenden Leistung in Barcelona erfüllt.

Vor etwa 20 Jahren hatte er während seines Studiums in Darmstadt Interesse am Triathlon gefunden. Allerdings nahm er zunächst nur an Veranstaltungen teil, bei denen beispielsweise die halben Strecken der „Ironman“-Disziplinen zu bewältigen waren. Schon damals stellte er einen Trainingsplan für sich auf, in dem Studium – später auch der Beruf – und Sport miteinander vereinbar waren. Das ist bis zum heutigen Tag so, mittlerweile sind allerdings noch Familie und Hausbau hinzugekommen.

Beim Schwimmverein (SV) Gelnhausen trainiert er für die Schwimmstrecken. In den Jahren 2011 bis 2013 startete Lik sogar in der Zweiten Triathlon-Bundesliga für den SC Oberursel. Heute ist Lik Teil der erfolgreichen Regionalligamannschaft des TV Bad Orb „Team Bad Orb - Gesund im Spessart“. Seinen Zeitaufwand pro Woche schildert er so: „Im Winter sind es etwa zehn Stunden, die ich trainiere. Bei guten Schneeverhältnissen auch gern auf Langlaufski. Im Sommer und in der Hochphasen der Vorbereitung auf die Langstrecke sind es im Mittel 25 Stunden.“

In Trainingslager werden noch mal gezielt hohe Trainingsumfänge gesetzt. Am liebsten auf den Kanaren oder auch auf Mallorca. Aber auch in der Region wie Schwarzwald oder Rhön. Da stellt sich die Frage nach Beruf und Familie: „Vor allem von meiner Frau Rachel werde ich großartig unterstützt, die aber auch selber die Leidenschaft für den Sport teilt und wir binden unsere Kinder immer mit ein.“

Fünf neue Sponsoren tragen dazu bei, dass Reisekosten und Trainingslager bezahlbar bleiben und mir Rückenwind geben. „Ein großer Dank geht an meinen Arbeitgeber, der VRBANK Main-Kinzig-Büdingen sowie der IMMAX GmbH, die meine Leidenschaft als Triathlet unterstützen. In meinem Beruf als Immobilienberater kommt mir zugute, dass es stark strukturierte Wochenabläufe und -pläne gibt, die es mir ermöglichen, Beruf und Sport miteinander zu vereinbaren. Gerade Eigenschaften wie Disziplin, Ehrgeiz, Ausdauer und Eigenmotivation helfen mir, in beiden Bereichen erfolgreich zu sein.“

Dabei bleiben kulturelle Dinge aber manchmal auf der Strecke. „Musik hören ist für mich sehr wichtig, aber fast immer stimmungsabhängig, das heißt, dass es keine Musikart gibt, die ich als meine Lieblingsmusik bezeichnen würde. In der Regel kommt es wirklich auf meine Stimmung an. Opern- oder Theaterbesuche kommen bei uns zu kurz, auch wenn es in der Umgebung zum Teil tolle Angebote gibt. Der Weg nach Frankfurt wäre ja auch noch denkbar, aber der Aufwand ist uns im Augenblick zu hoch.“ Urlaub macht die Familie in der Regel am Meer oder in den Bergen, wobei die Berge eher dazu beitragen, abschalten zu können.

Das Meer wird er spätestens beim „Ironman“ auf Hawaii im Jahr 2020 beim Schwimmen, der ersten Disziplin des Triathlons, „kennenlernen“. dik