Radwegenetz: Chance vertan

Heinz Breitenbach, Freie Wähler Main-Kinzig

Die Freien Wähler Main-Kinzig hatten bei den Haushaltsberatungen für den Doppelhaushalt 2020/21 am 13. Dezember den Antrag eingebracht, Gelder in Höhe von 1,7 Millionen Euro für den Ausbau des Radwegenetzes im Main-Kinzig-Kreis bereitzustellen. Mit der Ablehnung unseres Antrages wurde die Chance vertan, schon im kommenden Jahr mit den Planungen für den Ausbau von Radwegen entlang von Kreisstraßen zu beginnen.

Das im Juni 2019 vorgelegte Radverkehrskonzept Kreisstraßen Main-Kinzig des Planungsbüros Radverkehr-Konzept (RV-K) ist aus unserem Blickwinkel eine Grundlage erste Schritte der Umsetzung des von allen Fraktionen gewünschten Ausbaues des Radwegenetzes im Main-Kinzig-Kreis zu realisieren. Vom beauftragten Fachbüro wurde der Bestand an straßenbegleitenden Radwegen an den Kreisstraßen erfasst, bewertet sowie der Bedarf für Qualitätsverbesserungen ermittelt. Insgesamt wurden alle 90 Kreisstraßen beziehungsweise Kreisstraßenstreckenabschnitte, an denen keine straßenbegleitenden Radwege vorhanden sind, untersucht. Dabei wurde für alle Radwegebauprojekte eine Priorisierung in vier Prioritätsklassen von A bis D durchgeführt, wobei A der höchsten und D der niedrigsten Kategorie entspricht. Maßnahmen der Kategorie D werden dabei nicht für eine Umsetzung empfohlen. Die geprüften und für eine Umsetzung empfohlenen Maßnahmen der Prioritätsklassen A-C haben insgesamt ein Investitionsvolumen von etwa 21 Millionen Euro. Die Maßnahmen der Priorität A umfassen insgesamt 7,5 Kilometer Neu- und Ausbau von Radwegen mit ermittelten Gesamtkosten in Höhe von 1,7 Millionen Euro.

Nach Beratungen des Konzeptes im Ausschuss für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Umwelt und Landwirtschaft (WEVUL) und im Kreistag im September 2019 wurde die Entscheidung getroffen, bei in den nächsten Jahren anstehenden Baumaßnahmen die im Radwegekonzept aufgeführten Radwegeprojekte nach Möglichkeit umzusetzen.

Damit dann auch erste Radwegprojekte 2020 beziehungsweise 2021 im Main-Kinzig-Kreis auf den Weg hätten gebracht werden können wäre es notwendig gewesen ein eigenes Budget bereitzustellen. Wir Freie Wähler sehen daher bei der Großen Koalition im Main-Kinzig-Kreis den Willen zu einem Umdenken in der Verkehrspolitik in weiter Ferne. Ein fahrradfreundlicher Landkreis ist somit noch nicht in Sicht. Die in die Zukunft gerichteten wichtigen Entscheidungen dauern im Main-Kinzig-Kreis manchmal etwas länger.