Schule ist nicht nur ein Aufbewahrungsort für unsere Kinder. Es ist ein Versprechen. Wir versprechen unseren Kindern, dass wir ihnen die Chance und das Rüstzeug geben, ihr Leben selbst in Hand zu nehmen. Auch wenn es sich manchmal so anfühlt, geht es nicht darum, Noten zu vergeben oder zu bekommen. Es geht darum, Lesen zu lernen, Schreiben und Rechnen zu können. Es geht darum, dass die Schülerinnen und Schüler was im Kopf haben. Es geht darum, dass wir unsere Kinder stark machen, ihnen Selbstvertrauen und eine Richtschnur geben. Natürlich sind es in erster Linie die Lehrerinnen und Lehrer, die dieses Versprechen mit Leben füllen. Aber es sind in Deutschland die Landesregierungen in Form der Kultusminister, die für dieses qualifizierte Personal zuständig sind. Und hier liegt der Hase im Pfeffer: Wir leiden in Hessen unter Lehrermangel, hohem Krankenstand unter den Lehrerinnen und Lehrern. Dementsprechend hoch sind die ausgefallenen Schulstunden und erschreckend oft wird an den Schulen fachfremd unterrichtet. Ganze Schulfächer sind wie vom Erdboden verschluckt. Finden Sie doch mal eine Schule, an der noch Erdkunde unterrichtet wird. Ebenso fehlt es an echten Ganztagsschulen. Ein reiches Land wie Hessen, sollte seinem Nachwuchs etwas Besseres bieten. Zum Glück gibt es Erfahrungen, für die ein Kultusminister nicht zuständig ist. Sei es der Lehrer, der einen dazu begeistert, plötzlich Chemie gut zu finden, das Fußballspiel in der Pause oder die Freunde, die man hier vielleicht für ein Leben findet. Die lassen wir uns nicht verderben. Ich wünsche einen guten Start ins neue Schuljahr.