Wohin mit dem Sport?

Kolja Saß (FDP)

Auf der Suche nach geeigneten Standorten für Covid19-Impfzentren im Main-Kinzig-Kreis wurde mangels Alternativen auf bestehende Hallen zugegriffen. Übergangsweise ist das auch vollkommen in Ordnung und auf großes Verständnis der betroffenen Schüler und Vereine getroffen. Ohnehin sind zu den Spitzenzeiten der Pandemie Sportveranstaltungen und Gruppentrainings nur in sehr geringem Umfang möglich gewesen. Nun scheint sich die neue Nutzung der Hallen aber zum Dauerzustand zu entwickeln. Leider ist auch nicht erkennbar, dass an besseren Plänen gearbeitet wird. Die Wegweiser zu den Impfzentren in der Qualität von Verkehrsschildern verfestigen den Eindruck der Endgültigkeit außerdem.

Wenn dann noch die Impfzahlen weiter auf niedrigem Niveau bleiben, schwindet bei sinkendem Infektionsgeschehen zusehends die Akzeptanz, dass Sporteinrichtungen nicht zu Ihrem eigentlichen Zweck genutzten werden können. Es muss doch auch anders gehen.

Um zu sehen, wie es funktionieren kann, genügt ein Blick in den unweit entfernten Landkreis Offenbach. In Heusenstamm kommt man ohne die Umnutzung einer Sporthalle aus. Dort ist ein topmodernes Covid19-Impfzentrum aufgebaut - ein Messezelt. Hell, sauber und auf jedem Parkplatz oder befestigter Fläche aufstellbar. Das sollte auch für uns die Lösung sein. Aktuell ungenutzte Parkflächen sind beispielsweise in Gelnhausen direkt neben dem aktuell Impfzentrum ausreichend vorhanden. Somit wären Schul- und Vereinssport wieder möglich. Und um nur ein Beispiel für den Nutzen eines neuen Konzepts zu nennen, könnten unsere erfolgreichen Gelnhäuser Handballer auch wieder in gewohnter Umgebung trainieren.

Sport ist nicht das Problem, Sport ist Teil der Lösung. Geben wir Sport den Raum dafür.