Zwei Chorleiter für die „Nach-Corona“-Zeit

Ein Foto von der Staffelstabübergabe im Sommer (von links): Volker Bernhart, Christoph Klein und Dr. Martin Trageser. Foto: gn

Der Männerchor Somborn wird ab dem Ende der Corona-Pause mit zwei musikalischen Leitern zusammenarbeiten. Der langjährige Chorleiter Dr. Martin Trageser teilt sich ab Februar das Dirigat mit Volker Bernhart, der bereits in den vergangenen sechs Monaten den Taktstock führte.

Freigericht – Auch wenn noch nicht absehbar ist, wann die Sänger wieder zu Proben zusammenkommen können, legt der Verein damit einen wichtigen und ungewöhnlichen Grundstein für die musikalische Zukunft nach der Pandemie.

Die vergangenen Monate haben den Männerchor Somborn auf mehreren Ebenen herausgefordert. Reguläre Proben sind seit März nicht mehr möglich, nur in den Sommermonaten trafen sich die Sänger mit viel Abstand in Einzelstimmen im Freien, um gemeinsam zu musizieren.

In dieser Zeit stand zudem ein vorübergehender Chorleiterwechsel an: Volker Bernhart übernahm im Juli für Dr. Martin Trageser, der ein halbes Sabbatjahr einlegte. Nach den sehr positiven Erfahrungen im Sommer mit Volker Bernhart war der Wunsch in der Sängerfamilie groß, ihn auch in Zukunft an den Verein zu binden. Dies gelang nun mit der Bildung einer Doppelspitze. Diesen Weg haben die beiden Chorleiter auf Bitten des Vereins selbst geebnet. Da nun während der Probe zwei Chorleiter vor Ort sind, kann individueller und vermehrt in Einzelstimmen geprobt werden. Auch die Stimmbildung wird unter der Doppelspitze intensiviert. Derzeit proben die Sänger nach Vorgaben der Dirigenten im „Homeoffice“. Dafür hat Volker Bernhart aktuelle Stücke des Chors für jede einzelne Stimme eingesungen, gemischt und so Audiodateien erstellt, mit denen die Sänger zuhause üben können.

Innerhalb des Chores hat sich zudem eine Ideen-Gruppe gebildet, die mit einigen ungewöhnlichen Aktionen das „Männerchor-Gefühl“ auch ohne persönlichen Kontakt erhalten soll.

Vermehrte Aktivitäten in den sozialen Medien gehören ebenso dazu wie neue Notenmappen, regelmäßige Videotreffen und kleinere Aktionen wie Postsendungen mit kreativen Überraschungen für die Sänger. So hat es der Verein geschafft, die Zahl der Aktiven während der Pandemie nicht nur stabil zu halten, sondern sie gar zu erhöhen. Zurzeit erarbeitet die Gruppe verschiedene Ideen, wie der Chor seinen 130. Geburtstag in diesem Jahr begehen kann. Da noch absolut nicht klar ist, ob und wie gemeinsame Veranstaltungen überhaupt möglich sein werden, geschieht das mehrgleisig. Möglichst bald will der Verein wieder an Wettbewerben teilnehmen und - womöglich - auch wieder einen eigenen auf die Beine stellen. gn