Auch Fichten im Freigerichter Wald bereits befallen Borkenkäfer sind auf dem Vormarsch

Revierförster Markus Betz zeigt ein befallenes Rindenstück. Foto: Ziegert

Die in ganz Deutschland schon über Wochen herrschende Dürre hat nicht nur die Waldbrandgefahr extrem erhöht.

Freigericht – „Der Wald ist nicht nur einer hohen Brandgefahr ausgesetzt, sondern ihm droht auch erhebliches Unheil durch gefräßige kleine Borkenkäfer. Begünstigt durch die extreme Trockenheit finden diese Insekten momentan beste Brutbedingungen vor und können sich deshalb in den heimischen Wäldern zu einer ungeahnten Massenvermehrung entwickeln. Der Zuwachs der Käferpopulation kann sich dabei schnell ins Millionenfache steigern“, berichtet der Freigerichter Revierförster Markus Betz.

Auch die Fichten im Freigerichter Wald blieben an einigen Stellen nicht von einem Befall verschont. Der Buchdrucker genannte Fichtenborkenkäfer legt direkt unter der Rinde der noch lebenden, aber durch Wassermangel geschwächten Fichten seine Brutsysteme an. Diese dicht an dicht unter der gesamten Rinde des Stammes angelegten Brutgänge, die den Eindruck eines künstlerisch ausgefeilten großflächigen Grafikdrucks erwecken, schneiden die Wasser- und Nährstoffzufuhr des Baumes ab und bringen ihn zum Absterben.

„Dennoch muss zum Glück im hiesigen Wald nicht wie in anderen Teilen des Landes von einer Katastrophe gesprochen werden“, rechnet Betz momentan mit einem Schadholzanteil von maximal 500 Festmetern (= cbm Holzmasse). Hier wirke sich jetzt der schon vor über 25 Jahren eingeleitete Umbau des Freigerichter Waldes in stabile Mischwälder günstig aus. Die vermehrte Anpflanzung von klimaplastischeren Baumarten, wie etwa der Wildkirsche, dem Bergahorn, der Walnuss, der Douglasie und aber selbst auch der Weißtanne, kombiniert mit flächigen Naturverjüngungen mit hohem Buchenanteil habe ein sehr stabiles Grundgerüst im Freigerichter Wald entstehen lassen. „Jeder Waldbesucher kann sich im Grunde selbst ein Bild von den positiven Effekten des Freigerichter Mischwaldes machen, denn trotz der langen Trockenperiode und dem damit verbundenen Wassermangel zeigt sich der Freigerichter Wald an vielen Stellen noch in einem erstaunlichen satten Grün“, sehnt nichtsdestotrotz auch Revierförster Markus Betz bald einen ausgiebigen Landregen herbei, um dem Ökosystem des Freigerichter Waldes die langersehnte Linderung zu verschaffen.

Von Andreas Ziegert