Am 24. Juni seien Holzpolter befallener Fichten mit dem Insektizid „Karate Forst Flüssig“ besprüht worden, unter anderem in der Nähe des Schiller-Steines sowie des alten Schulfestplatzes. Laut Sicherheitsdatenblatt auf der Website des Herstellers enthalte „Karate Forst“ den Wirkstoff Lambda-Cyhalothrin und ein Lösungsmittel auf Erdölbasis, die es sehr giftig für Wasserorganismen machten. Die Forstexperten hätten in der Bauausschusssitzung zum ersten Antrag noch versichert, dass es sich bei dem Insektizid um das letztmögliche Mittel handele, welches nur im Notfall angewandt würde. Hierzu müsse man jedoch wissen: In ganz Deutschland seien Fichten durch Wassermangel geschwächt und würden vermehrt vom Borkenkäfer befallen. Auf dem Markt herrsche ein Überangebot an schadhaftem Fichtenholz, wobei der Abtransport des Holzes aufgrund der großen Menge oft nicht zeitnah erfolgen könne. Die politisch Verantwortlichen sollten sich entscheiden, wo die Prioritäten der Stadt in der Forstwirtschaft liegen sollen, so Mitglied der CDU-Fraktion Johanna Bayer: bei einer Wirtschaftsnutzung des Waldes mit Gifteinsatz oder einem Umbau zum klimafesten Wald mit standortgerechten Arten. Nur Letzteres sei ein sinnvoller und nachhaltiger Weg. Die CDU-Fraktion plädiert daher für eine Rückkehr zum Forsteinrichtungsplan von 1995, laut dem der Stadtwald in erster Linie ökologische Funktionen erfüllt - vor allem angesichts der wachsenden Gefahr durch den Klimawandel. gn