Bitte mit Respekt / Von Helmut Müller Ei Gude, wie?

Helmut Müller.

Mit Respekt wollen wir doch alle behandelt werden! Oder ist es ihnen egal, wie man sie behandelt? Aber auch für Respekt gilt das Autobahnprinzip, will sagen, auch Respekt ist keine Einbahnstraße. Wer respektvollen Umgang erwartet, muss auch respektvoll umgehen. Anders gesagt, wie man in den Wald hineinruft, schallt es auch zurück. Ist eigentlich logisch. Nur dort, wo Respekt gepflegt wird, ist ein gleichberechtigtes Miteinander möglich. Nur, wollen das eigentlich alle oder wollen wir das immer? Ich bin mir da nicht so sicher. Sicher ist, dort, wo ich Respekt biete, werde ich auch respektvoll behandelt.

Im Umkehrschluss kann man sagen, dort wo kein Respekt gelebt wird, herrscht die Gewalt des Stärkeren. Was ist Respekt? Respekt (lateinisch respectus „Zurückschauen, Rücksicht, Berücksichtigung“, auch respecto „zurücksehen, berücksichtigen“) bezeichnet eine Form der Wertschätzung, Aufmerksamkeit und Ehrerbietung gegenüber einem anderen Lebewesen oder einer Institution. Eine Steigerung des Respektes ist die Ehrfurcht. Gegensätze sind Respektlosigkeit, Missachtungen und Verachtung. Der Ausdruck wird normalerweise auf zwischenmenschliche Beziehungen angewandt, kann jedoch auch auf Tiere, Gruppen, Länder, oder Moralansichten bzw. fremden gesellschaftlichen Ansichten bezogen werden. Respekt impliziert nicht notwendigerweise Achtung, aber eine respektvolle Haltung schließt bedenkenloses egoistisches Verhalten aus.

Die Respektvorstellung ist etwas Vorausgehendes und leitet sich nicht aus einer Rechtsvorstellung ab. Aspekte des Respekts können sehr mannigfaltig sein und äußern sich in verschiedenen Gesellschaften auch unterschiedlich. Kulturell bedingte Verschiedenheiten im Verhalten, Selbst- und Außenwahrnehmung können unbeabsichtigt den Anschein von Respektlosigkeit oder gar Tabuverletzung erwecken. Beim Fußball läuft derzeit die Kampagne „Respekt!“.

Ziel ist der Kampf gegen Rassismus. Freundschaften kommen ohne den notwendigen Respekt, Achtung und Wertschätzung nicht aus, ohne sie ist eine Freundschaft nicht möglich, denke ich. Deshalb reden immer mehr von Bekanntschaften und Freundschaften. Wir unterscheiden ganz gezielt zwischen beiden. Mit den einen betreibst du oberflächliche Unterhaltung und hältst höflichen Abstand. Und bei den anderen da gibt man sich preis. Ich bin davon überzeugt, dass wir sie brauchen, wenn es auch wenige sind. Wir sollten unsere Freundschaften besser pflegen, finden sie nicht auch?

Die Comedian Harmonists haben es wunderbar besungen: „Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Beste, was es gibt auf der Welt. Ein Freund bleibt immer Freund, auch wenn auch die ganze Welt zusammen fällt. Drum sei auch nie betrübt, wenn dein Schatz dich auch nicht mehr liebt. Ein Freund, ein guter Freund, das ist der größte Schatz, den’s gibt.“ Tut was dafür, aber bitte mit Respekt! Ei Gude, wie!