FSC-Siegel irreführend

Heinz Lotz, SPD-Landtagsabgeordneter.

Wenn man ein Produkt mit FSC-Logo kauft, dann sollte man doch denken, man würde etwas Gutes für unseren Wald machen. Jedoch ist das FSC-Siegel irreführend, denn es ist kein Ökosiegel, auch wenn es sich als solches feiern lässt. Weltweit werden unter dem FSC-Siegel ganze Wälder gerodet, sodass selbst das Gründungsmitglied Greenpeace von dem Siegel abrückt. Ein Beispiel: Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde hat im Auftrag des WWF herausgefunden, dass die FSC-Zertifizierung in Russland nichts an der Waldnutzung geändert hat. Es spiele keine Rolle, ob ein Wald mit oder ohne Zertifizierung gerodet werde. Und auch der Regenwald in Afrika wird mit dem Segen des FSC im großen Stil abgeholzt. Und das ist das Perverse an der FSC-Zertifizierung: Der Verbraucher, denkt, er macht mit dem Siegel etwas Nachhaltiges. Ohne es zu wissen, unterstützt er jedoch die Rodung der Wälder. Der Verbraucher wird mit diesem Siegel betrogen.

In Hessen hat sich die grüne Umweltministerin Hinz für die FSC-Zertifizierung des Staatswaldes feiern lassen. In den vergangenen Monaten habe ich verschiedene parlamentarische Initiativen gestartet. Ich habe herausgefunden, dass die Landesregierung davon abgekommen ist, hauptsächlich das „Blaue Engel“ Siegel für das Papier in den Amtsstuben zu nutzen.

Dieses Siegel steht für 100 Prozentrecyceltes Papier. Über 60 Prozent des Papiers, das die Landesregierung jetzt kauft, ist FSC-Papier, für das in Schweden ganze Wälder abgeholzt werden. Auch habe ich herausgefunden, dass die strengen FSC-Regeln in Hessen das Unfallrisiko für Waldarbeiter wesentlich erhöhen. Das darf doch nicht wahr sein. Deshalb: Eines meiner Ziele für diese Wahlperiode ist, FSC in Hessen zu entmachten und den Schutz des Waldes wieder in staatliche Hände zu legen. Dafür werde ich auch in meiner SPD-Landtagsfraktion werben. Unsere Försterinnen und Förster sind die besten Waldschützer, die wir uns vorstellen können.