Mehrheit steht hinter Windkraftplänen

In Freigericht-Neuses können nach dem Ergebnis des Bürgerentscheids weiter Flächen für Windkraftanlagen geplant werden. Symbolfoto: dpa

Grünes Licht für die Prüfung von Windkraftanlagen in Freigericht: Beim Bürgerentscheid hat sich eine Mehrheit dafür entschieden, dass der Beschluss der Gemeindevertretung vom 4. Februar 2022 bestehen bleibt.

Freigericht – Darin hatte das Parlament eine Windenergienutzung auf der Wind-Vorrangfläche im Ortsteil Neuses grundsätzlich befürwortet und den Gemeindevorstand beauftragt, die ersten konkreten Diskussionsschritte mit einem Projektplaner für Windenergieanlagen einzuleiten und den zuständigen Fachausschüssen zur weiteren Beratung einen ersten Sachstandsbericht über die Ergebnisse dieser Diskussionen vorzulegen (wir berichteten).

Dagegen hatten sich Bürger und Bürgerinnen gewehrt und mit einer Unterschriftensammlung einen Bürgerentscheid erwirkt, der nun am Sonntag stattfand.

Als Alternative wurde von den Windkraftgegnern unter anderem der Bau von Solarparks aufgeführt. Windkraftanlagen oberhalb des Ortsteils Neuses an der hessischen-bayerischen Grenze hingegen sollten nicht gebaut werden.

Ganz anders der Standpunkt der Befürworter, die vor allem vom Energiestammtisch Freigericht angeführt wurden. Auch Grüne, SPD und UWG unterstützten die Windkraft-Pläne. Dabei wurde unter anderem immer darauf verwiesen, dass von der Gemeindevertretung zunächst nur eine Prüfung beauftragt wurde und der endgültige Beschluss pro Windkraft noch überhaupt nicht gefallen sei.

Die Entscheidung fiel mit einem Bürgerentscheid, bei dem mit einem „Ja“ der Beschluss der Gemeindevertretung aufgehoben werden und bei einem „Nein“ die Entscheidung des Parlamentes bestehen bleiben sollte. Um die Entscheidung zu kippen, reichte den „Ja“-Unterstützern allerdings nicht nur die Mehrheit bei der Abstimmung, es mussten auch 25 Prozent aller Wahlberechtigten ihr Kreuz bei „Ja“ machen. Von den insgesamt 11 819 Wahlberechtigten in Freigericht wären dies 2955 Wähler. Das Ergebnis des Bürgerentscheids: 52,31 Prozent stimmten mit „Nein“, der Beschluss pro Windkraftpläne der Gemeindevertretung bleibt somit bestehen. Damit stellten sich 3029 Bürger hinter die Parlamentarier, 2762 stimmten mit „Ja“, was 47,69 Prozent ausmachte. Die Wahlbeteiligung lag bei 49,1 Prozent. Der Beschluss der Gemeindevertretung Freigericht vom 4. Februar 2022 bleibt somit bestehen.

VON ANDREAS ZIEGERT