Hilfe für Kinder und Jugendliche

Heinz Lotz (SPD), MdL

Die coronabedingten Folgen für Kinder und Jugendliche müssen besser abgefedert werden. Seitens der gesamten Zivilgesellschaft, aber natürlich auch des Staates. Beim Land Hessen sehe ich dringend Handlungsbedarf. Leider ist nicht erkennbar, dass die schwarz-grüne Landesregierung hieran arbeiten würde. Wichtig ist, die bereits sichtbaren Folgen der Corona-Pandemie auf Kinder und Jugendliche systematisch zu erheben, um die Felder für besonderen Handlungsbedarf besser identifizieren zu können. Die Antworten auf einen Berichtsantrag der SPD zeigen, dass in Hessen schon die Datengrundlage schwach ist. So kann die Landesregierung hinsichtlich der Belastungen für Kinder in stationären Einrichtungen, Heimen und Wohngruppen lediglich auf eine Erhebung aus der Schweiz verweisen. Über besondere Belastungen für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen liegen gar keine Erkenntnisse vor. Dass es der Landesregierung angeblich nicht möglich sei, eine repräsentative Befragung von Kindern und Jugendlichen in Hessen zu den Pandemie-Auswirkungen vorzulegen, will man kaum glauben.

Ein positives Gegenbeispiel ist das Förderprogramm des Bundes, das auf eine Initiative von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey zurückgeht. Mit diesem „Corona-Aufholpaket“ für Kinder und Jugendliche, das nach den Plänen der SPD mit zwei Milliarden Euro an Bundesmitteln ausgestattet werden soll, wird der Versuch unternommen, in der Corona-Zeit entstandene schulische Defizite durch Nachhilfe- und Förderprogramme auszugleichen und den sozialen und psychischen Folgen der Pandemie zu begegnen. Außerdem soll ein Einmalbetrag an einkommensschwache Familien ausgezahlt werden, mit dem diese etwa Freizeitaktivitäten oder Sport- und Ferienangebote finanzieren können. Dieses Aufholpaket nimmt nicht nur die schulischen Lücken, sondern auch die breiteren Auswirkungen in den Blick. Die Kinder und Jugendlichen dürfen nicht zu den dauerhaften Verliererinnen und Verlierern der Pandemie werden.